Erfüllung
frei
zufrieden
glücklich
Zen als Basis meiner Therapiearbeit
Erfüllung ist mehr als Lebensqualität. Sie entfaltet sich im Strom der Lebensenergie. In dieser Urfreiheit fliesst das Leben unberührt von äusseren Ereignissen und getragen von der heiteren Zuversicht innerer Kraft.
Frei.
Der Zen-Weg führt in die Freiheit. Zen-Training ist ein Weg zur Befreiung vom Leiden. Wozu die ganze Kraft darauf verwenden, das Leben auf die «richtige» Spur zu pressen, wenn es Wind und Sturm ausgesetzt ist? Mit derselben Energie lässt sich das Leben in seiner Ganzheit erfahren und daran wachsen, auch wenn der Boden zittert und das Gebälk kracht. Denn Leid ist vielfältig und kann sich überall verstecken. Die meisten Ereignisse entziehen sich unserer Kontrolle. Dinge passieren. Doch auch in den härtesten Erfahrungen bleibt uns immer die Freiheit zu entscheiden, wie wir darauf reagieren wollen. Diese Freiheit macht unabhängig. Wir entscheiden, ob wir leiden, uns verlieren oder festbleiben und wachsen. Jedes noch so harte Erlebnis verliert mit dieser inneren Einstellung seine Bedrohung und wird zur Einladung, genauso in seiner Fülle gelebt zu werden wie ein schönes Erlebnis.
In der Meditation lässt sich erfahren, dass Leben in unserer freien Entscheidung, in unserer ureigenen Verantwortung liegt. Denn wir sind frei.
Zu-Frieden.
Zen-Training ist ein Weg zum inneren Frieden. Der Geist ist unstet. Wie die Wellen des Meeres sich auftürmen und wieder vergehen, ohne je etwas anderes gewesen zu sein als das Meer selbst, so kommen und gehen die Gedanken.
Wir sehen dem Wellenspiel zu, beobachten das Auf und Ab der Gedanken ohne zu werten, ohne sie zu unterdrücken, ohne sie zu verdrängen, ohne daraus im Geiste eine Geschichte zu erzählen, wie es sonst unsere Gewohnheit ist:
Gedanke folgt auf Gedanke wie die einzelnen Bilder eines Filmes, die sich in schneller Abfolge zu einem bewegten Fluss zusammenfügen. Wir sehen nur noch den Film und leben die Geschichte, die wir uns selbst erzählen.
In der Meditation lernen wir, den Gedankenstrom zu verlangsamen und als einzelne Bilder wahrzunehmen. Wir lassen sie wertfrei vorüberziehen, ohne sie einzuengen oder zu steuern, als Beobachter eines nie endenden Schauspiels. Wir erfahren das Meer aus dem die Gedanken wie Wellen hervorgehen und wieder eingehen. Dieses Gewahr-Sein bringt uns Ruhe; Frieden. Die Stille kann uns die wahre Natur der Dinge erkennen lassen und bettet uns selbst darin ein. So öffnet sie tief in uns drinnen das Tor zum echten Frieden.
Glücklich.
Zen-Training ist ein Weg zum Glück. Vergnügungen, Reichtum, Macht und Ruhm sind kurzatmig. Das daraus hervorgehende Hochgefühl verblasst nur allzu schnell. Hinter der Illusion von Glück steckt die Wirklichkeit und verbergen sich unbeherrschte Emotionen, Enttäuschung und Leid. Im Training von Körper und Geist, in der Versenkung der Meditation lernen wir Schritt für Schritt die Wirklichkeit besser zu verstehen und den Augenblick des Lebens zu erfahren, da wo Vergangenheit und Zukunft sich berühren. So verschwindet das Überflüssige und Wertlose, die Anhaftung am Unbeständigen und damit die Ursache von Leid. Der Geist öffnet sich dem eigenen, tiefsten Wesen und gibt den Weg frei zum Ursprung, zum wahren Glück.
In der Meditation erfahren wir, dass «leben» nur im gegenwärtigen Augenblick stattfindet.
Die Grundübung des Zen-Trainings ist Zazen (Meditation im Sitzen).
Für mich als Praktizierende ist Zazen die Grundlage der Therapiearbeit.
Zenmeister Meido Zentetsu Roshi, Abt des Zenklosters Korinji, sagt über Zen-Training folgendes:
«Was bin ich? Wozu ist dieses Leben da? Warum gibt es Leiden?
Dies sind universelle menschliche Fragen. Zen ist jedoch kein Glaubenssystem oder Dogma. Es ist ein erfahrungsbasiertes Erkennen der eigenen tiefsten Natur und ein Geist-Körper-Training, um diese unsere wahre Natur in allen Aktivitäten des Lebens zu verkörpern. Unter der Anleitung eines Lehrers und durch hingebungsvolle Praxis wie die Meditation, können wir zu unserer inneren Weisheit erwachen.
Durch Zen wird das ganze Leben zum Dojo: ein Ort der Erleuchtung. Zen zeigt uns, dass der Weg der Weisheit und des Mitgefühls, unser wahrer Weg, schon immer direkt vor unseren eigenen Füßen gelegen hat.»
Wenn wir folglich jede Lebenssituation als Übungsraum (Dojo) betrachten, dann gibt es nicht mehr angenehme Situationen, die wir festhalten möchten und nicht mehr unangenehme Situationen, denen wir ausweichen möchten.
Jede Situation bietet uns die gleiche Chance das Leben in seiner Ganzheit zu erleben.
So leben wir ein erfülltes Leben.